Alles rund um das Thema Erbschaft, Erben und Vererben in der Schweiz bzw. nach Schweizerischem Recht
Ich persönlich habe mein Depot bereits so strukturiert, dass eine faire Verteilung jederzeit möglich wäre. Und du solltest das auch tun – ganz egal, wie gross oder klein dein Vermögen ist
HILFE ICH ERBE – Teil 1 der Artikel Serie
Ich persönlich habe mein Depot bereits so strukturiert, dass eine faire Verteilung jederzeit möglich wäre. Und du solltest das auch tun – ganz egal, wie gross oder klein dein Vermögen ist
In einer Zeit, in der das Leben unvorhersehbar ist, habe ich gelernt, dass Voraussicht der Schlüssel zu Harmonie in der Familie ist. Als jemand, der sein Vermögen sorgfältig aufgebaut hat, habe ich mein Depot – also mein Portfolio aus Aktien, Obligationen und anderen Anlagen – so strukturiert, dass eine faire Verteilung bei Erbschaft jederzeit möglich wäre. Das Thema „Wie faire Verteilung bei Erbschaft“ beschäftigt viele Schweizer und Schweizerinnen, denn das Erbrecht in der Schweiz bietet zwar klare Regeln, aber ohne Planung kann es zu Konflikten kommen. In diesem Fachartikel erkläre ich, warum es essenziell ist, dein Vermögen unabhängig von seiner Grösse vorzubereiten, und gebe praktische Tipps, basierend auf dem Schweizer Erbrecht. Ob du ein kleines Sparkonto oder ein umfangreiches Depot hast: Eine faire Verteilung schützt nicht nur deine Erben, sondern minimiert auch Steuern und Streitigkeiten.
Grundlagen des Erbrechts in der Schweiz: Was du wissen musst
Das Schweizer Erbrecht ist im Zivilgesetzbuch (ZGB) geregelt, speziell ab Artikel 457. Es zielt darauf ab, eine ausgewogene Verteilung des Nachlasses zu gewährleisten, wobei Pflichtteile für nahe Verwandte geschützt sind. Seit der Revision am 1. Januar 2023 hast du mehr Freiheit bei der Gestaltung deines Testaments. Früher waren die Pflichtteile höher, nun beträgt der Pflichtteil für Kinder nur noch die Hälfte ihres gesetzlichen Erbteils, was 50% des Nachlasses ausmacht. Der Ehepartner oder der eingetragene Partner hat einen Pflichtteil von der Hälfte des gesetzlichen Erbteils, was oft 50% entspricht.
Ohne Testament oder Erbvertrag folgt die Verteilung der gesetzlichen Erbfolge: Zuerst erben die Abkömmlinge (Kinder, Enkel) und der überlebende Ehepartner. Wenn keine Kinder vorhanden sind, gehen die Eltern oder Geschwister ran. Das Ziel der Reform war, moderne Familienstrukturen zu berücksichtigen – Patchwork-Familien, Alleinerziehende oder kinderlose Paare – und mehr Flexibilität bei der Vermögensverteilung zu ermöglichen. Bei der Frage „Wie faire Verteilung bei Erbschaft“ ist es entscheidend, zu verstehen, dass der freie Teil des Nachlasses (bis zu 50%) dir erlaubt, Begünstigte wie Partner, Freunde oder Organisationen zu bedenken, ohne die Pflichtteile zu verletzen.
Ein wichtiger Aspekt ist die Gütertrennung oder Errungenschaftsbeteiligung in der Ehe. Beim Tod eines Ehepartners wird das Vermögen zuerst nach Güterrecht aufgeteilt, bevor das Erbrecht greift. In der Errungenschaftsbeteiligung, dem Standardgüterstand, gehört das Errungene während der Ehe beiden, während Eigengut (z.B. Erbschaften) separat bleibt. Das kann die faire Verteilung komplizieren, wenn nicht klar dokumentiert.
Warum eine faire Verteilung bei Erbschaft so wichtig ist – auch in der Schweiz
In der Schweiz werden jährlich Milliarden vererbt, geschätzt auf rund 90 Milliarden Franken pro Jahr. Doch ohne Planung enden viele Erbschaften in Streit: Geschwister streiten um Immobilien, Kinder fühlen sich benachteiligt, oder Steuern fressen Teile des Vermögens auf. Eine faire Verteilung bei Erbschaft verhindert das. Sie sorgt für Harmonie, respektiert deine Wünsche und optimiert steuerlich. Besonders in einer wohlhabenden Gesellschaft wie der Schweiz, wo Vermögen oft in Depots, Immobilien und Vorsorgekonten steckt, ist Voraussicht Gold wert.
Denke allein nur schon an die emotionale Belastung: Nach einem Todesfall müssen Erben den Nachlass teilen, oft unter Trauer. Wenn dein Depot nicht strukturiert ist, kann das zu Ungleichheiten führen – z.B. wenn Aktienwerte schwanken oder ein Kind das Haus übernimmt, ohne andere auszuzahlen. Faire Verteilung bedeutet, dass jeder Erbe gleichwertig bedacht wird, unter Berücksichtigung von Bedürfnissen und Vorleistungen. Und ja, das gilt für jedes Vermögen: Auch bei kleinen Summen kann Ungleichheit zu langjährigen Familienkonflikten führen.
Steuerlich ist es entscheidend: Die Schweiz hat keine bundesweite Erbschaftssteuer, aber kantonal geregelt. In Kantonen wie Schwyz und Obwalden gibt es gar keine, in anderen bis zu 50% für Nichtverwandte. Eine faire Strukturierung minimiert Belastungen.
Erbschaftssteuer in der Schweiz: Kantonale Unterschiede und Optimierungstipps
Die Erbschaftssteuer wird in der Schweiz von den Kantonen erhoben, nicht vom Bund. Nur Schwyz und Obwalden verzichten komplett darauf. In den meisten Kantonen sind Ehepartner und direkte Nachkommen (Kinder, Enkel) von der Steuer befreit oder haben hohe Freibeträge – z.B. in Zürich bis 2 Millionen Franken für Kinder. Für Geschwister oder Nichtverwandte können Sätze bis 40-50% anfallen, progressiv je nach Vermögenshöhe.
Kanton | Steuersatz für Kinder | Steuersatz für Nichtverwandte | Freibetrag für Kinder |
---|---|---|---|
Zürich | 0% | Bis 36% | Bis 2 Mio. CHF |
Basel-Stadt | 0% | Bis 50% | Unbegrenzt |
Genf | 0% | Bis 26% | Unbegrenzt |
Schwyz | 0% (keine Steuer) | 0% | – |
Obwalden | 0% (keine Steuer) | 0% | – |
(Daten basierend auf kantonalen Regelungen, Stand Jahr 2025.)
Bei der Frage „Wie faire Verteilung bei Erbschaft“ spielt die Steuerplanung eine Rolle. Schenkungen zu Lebzeiten können Steuern vermeiden, da viele Kantone Schenkungssteuern ähnlich handhaben, aber mit Freibeträgen. Wichtig: Schenkungen müssen bei der Erbteilung ausgeglichen werden (Ausgleichspflicht). Um fair zu bleiben, dokumentiere alles.
Wie du dein Depot für eine faire Verteilung strukturierst
Ich habe mein Depot diversifiziert: Aktien, Obligationen, ETFs und Immobilienanteile, aufgeteilt in klare Portionen pro Erbe. Das ermöglicht eine einfache Verteilung ohne Verkaufszwang. Hier Tipps, wie du das machst:
- Inventur deines Vermögens: Liste alles auf – Depot, Immobilien, 3a-Säule, Bankkonten. Bewerte es regelmässig.
- Testament oder Erbvertrag erstellen: Ein handschriftliches Testament reicht, aber ein notarieller Erbvertrag ist sicherer für Paare. Definiere, wer was bekommt, unter Einhaltung der Pflichtteile.
- Depot aufteilen: Teile dein Depot in gleiche Teile. Beispiel: Bei zwei Kindern je 50% in separaten Subdepots. Bei Erbschaft können Aktien übertragen werden, ohne Steuern auf unrealisierte Gewinne.
- Schenkungen und Erbvorbezug: Übertrage Teile zu Lebzeiten, z.B. Aktienpakete. Das reduziert den Nachlass und Steuern, aber achte auf Ausgleich.
- Steueroptimierung: Wähle steuergünstige Kantone für den Wohnsitz oder plane Schenkungen in Tranchen.
- Professionelle Hilfe: Konsultiere einen Notar oder Finanzberater. In der Schweiz helfen Institutionen wie UBS oder VZ VermögensZentrum bei Nachfolgeplanung.
Was tun bei geerbtem Depot?
Bei geerbten Depots: Übertrage sie steuerneutral, aber prüfe Vollmachten.
Praktische Fallbeispiele zur fairen Verteilung
Stell dir vor: Ein Vater mit zwei Kindern hat ein Depot von 500.000 CHF (Aktien 50%, Obligationen 50%). Ohne Planung teilen sie gleich, aber ein Kind will Aktien verkaufen, das andere behalten – Konflikt!
Mit Struktur: Jeder bekommt identische Portfolios.
Ein weiteres Beispiel: Eine kinderlose Witwe schenkt zu Lebzeiten an Nichten, um Steuern zu sparen. Bei Tod bleibt der Rest fair verteilt.
In Patchwork-Familien: Durch Erbvertrag den Partner begünstigen, ohne Stiefkinder zu benachteiligen.
Häufige Fehler vermeiden und weitere Tipps
Vermeide: Kein Testament (gesetzliche Folge dominiert), unklare Schenkungen (Ausgleichspflicht ignoriert) oder Steuerfallen.
Tipps: Aktualisiere dein Testament alle 5 Jahre, involviere die Familie in Diskussionen, nutze digitale Tools für Nachlassanalyse.
Für Grenzgänger: Beachte internationales Recht, z.B. mit Deutschland.
Schluss: Handle jetzt für eine faire Zukunft
Ich habe mein Depot strukturiert, um faire Verteilung bei Erbschaft zu gewährleisten – und du solltest das auch tun. Egal wie gross oder klein dein Vermögen ist: Es schützt deine Liebsten. Starte mit einer Inventur und suche Beratung. So hinterlässt du nicht nur Geld, sondern Frieden für die Nachkommen.
Disclaimer:
Dieser Beitrag dient ausschliesslich der Information und stellt keine Rechtsberatung, Steuerberatung, Finanzberatung o.ä. dar. Die enthaltenen Analysen / Aussagen und Einschätzungen basieren auf gründlicher Recherche, ersetzen jedoch nicht die individuelle Beurteilung durch Fachleute. Die Entwicklung der Finanzmärkte wird von zahlreichen, teils unvorhersehbaren Faktoren beeinflusst. Investitionen in Aktien, Kryptowährungen und andere Finanzprodukte sind mit Risiken verbunden, einschliesslich eines möglichen Kapitalverlusts.
Do your own DD!